Ist euch das auch schonmal passiert?
Ihr redet mit einem Lehrer über z.B. momentanen Unterrichtsstoff oder tratscht einfach über irgendwas und auf einmal fällt euch das Wort „du“ aus dem Mund? Erster Gedanke eines Schülers: „Wie peinlich! Das macht man doch nicht, das ist unhöflich!“

Aber ist es tatsächlich so unhöflich, Lehrer zu duzen? Kann das gegenseitige Duzen in der Schule nicht auch einen anderen Status der Schule herbeirufen? In Deutschland hat sich das Siezen der Lehrer*innen wortwörtlich in das Gehirn der Schüler eingebrannt: Wer einen Lehrer duzt, wird direkt als „unhöflich“ oder „respektlos“ abgestempelt.

Was wäre, wenn es nicht so wäre? Was wäre, wenn das Duzen von Lehrer*innen normalisiert wird? Was spricht dafür, was spricht dagegen?

Das Wort „Du“ bietet für Schüler*innen und Lehrer*innen eine Ebene von Gleichheit und Offenheit, das heißt, dass das Verhältnis zwischen Schüler und Lehrer verstärkt werden kann; harmonischer Unterricht mit größerem gegenseitigem Vertrauen.

Es bietet sich vor allem beim „Du“ die Möglichkeit, als Lehrer*in selbst zu entscheiden, wie man angesprochen werden möchte, also ob man sich als Respektperson für Schüler*innen lieber weiterhin das „Sie“ wünscht, oder man kein Problem damit hat, mit den Schüler*innen von der Ansprache her gleich zu stehen.

Vielleicht gibt es ja auch vor allem viele junge Lehrer, die das „Sie“, als Zeichen des Erwachsenseins, noch nicht akzeptieren möchten und sich durch ein „Du“ wohler fühlen.

Jetzt duzen die Pro-Argumente die Kontra-Argumente:

Lehrer*innen sind für uns Schüler*innen grundsätzlich Menschen, die uns auf unseren zukünftigen Lebensweg vorbereiten wollen und so von uns anerkannt werden sollten, heißt: Wenn wir Schüler jetzt den Lehrern mit „Hey du“ entgegenkommen, geht die Akzeptanz als Respektperson verloren; die Lehrkraft wird von der Umgangsebene her als Schüler*in eingestuft.

Ich persönlich bevorzuge es, die Lehrer*innen wie gewohnt zu siezen.

Wie ist eure Meinung dazu?

Ein Artikel von Kim, EF

Es handelt sich hierbei um einen Meinungsartikel, der auch zu Diskussionen anregen soll. Derartige Artikel spiegeln nicht automatisch die Meinung der Redaktion wider.