Hallo liebe Leser*innen,
Heute beschäftigen wir uns mit einer Frage, die wir uns in der Zeit und als Generation der Digitalisierung immer mehr stellen müssen: „Soziale Medien – (k)eine Gefahr für die Demokratie?!“.
In der heutigen Zeit holen sich viele ihre Information zu politischen Themen oder auch anderen Themen aus dem Internet – ob es die Instagram Seite von der Tagesschau ist oder eine Story von unserem/ unserer Lieblingsinfluencer*in ist.
Wir lassen uns allerdings selten von unser Meinung wirklich abbringen, was uns aber meist nicht wirklich bewusst ist. Aber im welchem Rahmen beeinflusst dies die Demokratie?
Nehmen wir zum besseren Verständnis ein Bespiel: Ein Jugendlicher namens Jannik. Jannik ist auf verschiedensten Sozialen Medien unterwegs, unter anderem Instagram und TikTok. Er kriegt durch seine Eltern teilweise Informationen zu aktuellen politischen Themen, aber beschäftigt sich in seiner Freizeit nicht unbedingt mit der aktuellen Politik, auch wenn er auf TikTok ab und zu Videos der Tagesschau sieht.
Jannik hat gerade ein TikTok zu einem politischen Thema gesehen, was seiner Meinung nach sehr radikal ist. Er öffnet die Kommentare, um zu sehen, was andere dazu denken und sagen. Durch Zufall entdeckt er in den Kommentaren eine sehr ausgeartete Diskussion. Er liest sich den ganzen Verlauf der Diskussion durch. Er stellt fest, dass die Diskussion mit einer simplen Frage von Person A zu dem Thema begonnen hatte. Eine andere Person, Person B, hat probiert diese zu beantworten. In Augen eines dritten Teilnehmers, Person C, war die Erklärung allerdings falsch und sie fühlte sich angegriffen, da Person C die selbe Meinung wie aus dem eigentlichen Video vertritt. Jannik merkt, dass sich in den Kommentaren eine aggressive Stimmung anbahnte und damit liegt er nicht falsch: Zum Ende der Kommentare wurde Person B von mehreren Teilnehmern auf das übelste beleidigt. Jannik versucht mit Person B in Kontakt zu treten und findet heraus, dass dieser Account nicht mehr existiert. Er ist entsetzt und merkt wie gefährlich es ist, auf den Sozialen Medien seine Meinung zu äußern.
Wenige Tage später sieht er einen Instagram Post über ein Thema, das ihn interessiert. Der Post vertritt genau seinen Standpunkt. Er schreibt einen Kommentar, in dem er die anderen Leute wissen lässt, dass ihm der Post gefällt. Später am Tag erhält Jannik eine Nachricht von einem gleichaltrigen Jungen namens Tom. Tom hat Janniks Kommentar gesehen und interessiert sich ebenfalls für das Thema, allerdings vertritt er dazu eine andere Meinung und fragt Jannik interessiert, wie dieser zu seiner Meinung kommt. Jannik freut sich über die Nachricht und schildert Tom seinen Standpunkt. Zum Schluss möchte Jannik auch Toms Meinung erfahren und zusammen führen beide eine freundliche und lehrreiche Diskussion zu einem Thema, das beide interessiert. Beide erhalten Informationen, die ihnen vorher nicht bewusst waren, weil sie sich nicht mit der entgegensetzen Meinung auseinandergesetzt haben. Jannik ist fasziniert, dass durch die sozialen Medien solche Diskussionen entstehen können.
Was Jannik erlebt, ist vielen Jugendlichen bewusst: Der Umgang bei Meinungsverschiedenheiten auf Sozialen Medien ist brutal und es scheint, dass man nichts dagegen machen kann, da Meinungsverschiedenheiten immer entstehen, wenn viele Menschen aufeinandertreffen. Aber sind verschiedene Meinungen nicht das wovon eine Demokratie lebt?
Den Austausch an Meinungen, nicht immer die selbe Meinung haben müssen – genau das ist, was eine Demokratie sein soll: Ein Ort, an dem Meinungen geäußert werden können, ohne Angst zu haben. Ein Ort, den die Sozialen Medien leider oft nicht bieten. Natürlich können die sozialen Medien eine derartige Plattform sein, aber nur, wenn die Nutzer*innen es ebenfalls wollen.
Damit die sozialen Medien also ein Ort sein können, wo man seine eigene Meinung äußern kann ohne Angst zu haben, sollte der friedliche bzw. der nicht friedliche Umgang stärker kontrolliert werden, damit jeder SICHER seine Meinung äußern darf.
Wichtig hierbei ist aber auch zu wissen, dass zwischen Meinungen und radikalen Äußerungen unterschieden werden muss. Wenn Person D ohne Konsequenzen diskriminierende Aussagen treffen darf, ist dies ebenfalls gegen die Demokratie, da dies nicht Meinungsfreiheit ist, sondern leider schnell zu Aufhetzung führen kann.
Ich bin der Meinung, dass die sozialen Medien aktuell weder die Demokratie fördern noch schädigen. Um die sozialen Medien zu einer sicheren Plattform zu gestalten, müssen nicht nur striktere Maßnahmen durchgesetzt werden – vielleicht sollte jeder mal überlegen, wie er eigentlich mit Meinungsverschiedenheiten umgeht. Aber ein Punkt, den die sozialen Medien definitiv fördern, ist der Meinungsaustausch und das ist immerhin etwas.
Damit beende ich diesen Blogeintrag und freue mich auf eure friedliche Kritik.
Ein Artikel von Carla, 10b