Mich beschäftigt die Frage, ob ihr eigentlich wisst, wieviel Geld Frauen für ihre Menstruationsartikel ausgeben, denn heute möchte ich davon überzeugen, dass Menstruationsartikel kostenfrei auf öffentlichen und Schultoiletten bereitgestellt werden sollten.

Viele Frauen haben schon die Erfahrung gemacht, ohne jegliche Periodenprodukte unterwegs zu sein. Und nach kurzem Austausch erkennt man leicht, dass dies auch ein großes Problem bei jungen Mädchen in der Schule darstellt, aber nicht genug thematisiert wird.

Auf das Jahr berechnet zahlen wir 580€ für unsere Periode. Da wir diese etwa 450 mal im Leben haben, macht dies eine Gesamtsumme von etwa 21.700€ für das Frausein.

Diese Beträge bringen finanzielle Nachteile für menstruierende Menschen ein, die natürlich auch für entsprechende Schmerzmittel wie z.B. Dolormin für Frauen aufkommen müssen. Die Kosten sollten selbstverständlich übernommen werden und von Steuergeldern gedeckt werden, weil die Menstruation ein natürlich, biologisches Geschehnis ist und sie weder beeinflusst noch kontrolliert werden kann.

Es wäre auch praktisch, diese Hygieneartikel kostenfrei zu bekommen, weil Frauen dann nicht mit einer vollgebluteten Binde rumlaufen müssen, wenn es keine Möglichkeit für sie gibt, diese zu wechseln. In vielen Fällen werden auch Stoffreste und Klopapier, statt hygienischer Artikel benutzt, was bei jungen Mädchen oft zu Blasenentzündungen führt.

Zudem wären diese Artikel eine große Entlastung für Menstruierende ohne festen Wohnsitz und finanzielle Mittel, die solche immensen Kosten nicht tragen könnten. Menschen ohne feste Bleibe hätten somit auch einfachen Zugang zu Hygieneartikeln.

Jungen Mädchen passiert es auch oft, dass sie ihre Periode unregelmäßig bekommen und dann unvorbereitet sind, aber keinen sogenannten “safe place” haben, um nach solchen Artikeln zu fragen.

Was gegen die gratis Menstruationsartikel spricht, sind die Leute, die einpacken, was sie nicht benötigen. Gegner*innen dieser Debatte bringen an, dass es unfair wäre, sowas für Frauen einzurichten, da man sonst auch andere Grundbedürfnisse wie Hunger stillen müsste, weil man für seinen Hunger ja auch nichts könnte. Allerdings muss man dabei bedenken, dass die Monatsblutung nur Frauen betrifft, deshalb ist es eine Belastung, die nicht alle Menschen betrifft.

Trotz verschiedener Blickwinkel vertrete ich den Standpunkt, dass gebürenfreie Menstruationsartikel eingeführt werden sollten und dies weiterhin thematisiert wird, damit endlich etwas geändert werden kann, wie zum Beispiel in Schottland, welches die gebürenfreien Hygieneartikel seit 2020 bereitgestellt hat.

Im Anschluss hier noch ein Tweet von Schottlands Ministerpräsidentin, Nicola Sturgeon, die schrieb: “Ich bin stolz darauf, für diese bahnbrechende Gesetzgebung zu stimmen, die Schottland zum ersten Land der Welt macht, die Produkte für alle, die sie benötigen, zur Verfügung stellt.”

Kiara, 9. Klasse

Es handelt sich hierbei um einen Meinungsartikel, der auch zu Diskussionen anregen soll. Derartige Artikel spiegeln nicht automatisch die Meinung der Redaktion wider.