Kennst du das, wenn du aus dem Fenster guckst und ein Flugzeug vorbeifliegen siehst und dir einfach nur wünscht, darin zu sitzen und die Welt zu erkunden? Du dann aber wieder in die Realität kommst und dein Fernweh Fernweh bleiben lässt?
Aber zum Glück gibt es seit einiger Zeit das sogenannte Auslandsjahr.
Vielleicht interessiert sich der oder die andere ja für dieses Thema und möchte gerne mehr erfahren. Dann ist dieser Artikel wie für dich gemacht, da im Folgenden über diese Möglichkeit informiert wird und ich dafür zudem mit zwei ehemaligen Austauschschülern unserer Schule gesprochen habe, die mir von ihrer Erfahrung erzählt haben.
Bei einem klassischem Auslandsjahr lebst du für einen längeren Zeitraum in einem anderen Land bei einer Gastfamilie. Der längere Zeitraum kann zwei, drei , fünf oder auch 10 Monate betragen. Zwei Monate ist ungefähr ein Quartal, fünf Monate ein halbes und zehn Monate ein gesamtes Schuljahr. Da du bei einem Auslandsjahr noch zur Schule gehst, besuchst du dementsprechend in deinem Gastland auch die Schule und lernst dort das Schulsystem kennen. Je nachdem welches Land du besuchst, kann das ganz schön anders sein. Beispielsweise konnte ich in Erfahrung bringen, dass man in England teilweise eine Uniform zur Schule tragen muss.
Wer sich für ein Auslandsjahr interessiert ist jedoch nicht auf sich alleine gestellt, sondern es gibt ganz viele Organisationen, die dir dabei helfen, alles zu organisieren. Du kannst zu speziellen Messen gehen, bei denen sich die Organisationen vorstellen oder du lernst im Unterricht z.B. durch Lehrer*innen Organisationen kennen, oder siehst auf TikTok/ Instagram Werbung einer Organisation, oder auch in einer Zeitung. Die Wahl der Organisation kann durchaus Einfluss auf dein Gastland haben, da nicht alle Organisationen alle Länder anbieten. Typische Ziele für ein Auslandslandsjahr sind die USA, England, Kanada oder Australien. Es gibt auch noch andere mögliche Länder, aber die bieten einfach nicht alle Organisationen an. Du kannst auch ein eher exotischeres Jahr machen und auf einem Segelboot leben, aber darauf werde ich nochmal in einem weiteren Artikel eingehen.
Jetzt stellt sich bei dir vielleicht die Frage, was es überhaupt bringt, ein Auslandsjahr zu machen. Da gibt es einige Gründe: da du alleine bei einer fremden Familien in einem anderen Land lebst, ist es „verwirrend, aber auch gleichzeitig sehr cool und aufregend und interessant“, wie es ein ehemaliger Austauschschüler sagen würde. Du hast vielleicht einen anderen Tagesablauf, weil du andere Menschen um dich hast oder deine Schule zu anderen Uhrzeiten beginnt. Außerdem gibt es in dem Land evtl. Traditionen oder Angewohnheiten, an die man sich ersteinmal gewöhnen muss. In England und in den USA gibt es zum Beispiel kein richtiges Brot, wie wir es gewöhnt sind.
Kurz gesagt: Man entwickelt sich als Person weiter. Beispielsweise kannst du selbstbewusster und eigenständiger werden. Zudem hast du am Ende deiner Zeit eine neue Sprache gelernt oder bist z.B. in Englisch flüssiger geworden.
Es ist aber auch wichtig zu erwähnen, dass man sehr lange von Freunden und Familie entfernt ist und es also sein kann, dass man etwas Heimweh hat und sie vermisst. Das ist bei jedem anders und es gibt auch Austauschschüler, die kein Heimweh haben.
Falls du jetzt mit den Gedanken spielst, selbst ein Auslandsjahr zu machen, gibt es jetzt ein paar Tipps, die dir ehemalige Austauschschüler geben würden:
Den Willen, es zu machen, haben!
Keine zu großen oder allzu speziellen Erwartungen mitbringen!
Mut haben und relativ gut in der Schule sein (damit man es wieder aufholen kann)!
Zudem musst du nicht zwingend extrovertiert und extrem selbstbewusst sein, es ist dann vielleicht etwas schwerer, aber definitiv machbar!
Wenn du wider in Deutschland bist, kannst du entweder zurück in deinen Jahrgang gehen oder ein Jahr überspringen, da musst du deine Lehrkräfte mal fragen.
Als letztes möchte ich nochmal darauf eingehen, dass mir beide Austauschschüler gesagt haben, dass sie es nochmal machen würden und es auch weiterempfehlen können. Also falls du überlegst, ein Auslandsjahr zu machen, ist es vielleicht Wert, das Risiko, für einen langen Zeitraum von Familien und Freunden entfernt zu sein, einzugehen :).