Wie oft musste ich schon hören: „Boah, guck mal, wie depri!“
Dass es sich bei Depressionen um eine ernsthafte psychische Erkrankung handelt, deren Folgen jährlich unzähligen Personen das Leben kosten, scheint vielen in diesem Sprachgebrauch nicht bewusst zu sein.

Neulich habe ich einen Beitrag der Tagesschau gesehen, in dem gesagt wurde, jeder vierte Jugendliche wäre depressiv – auf Grund von Sorgen bezüglich des Krieges, der Inflation oder der Klimaerwärmung. Diese Aussage betrachte ich sehr kritisch, denn eine Depression ist nicht mit solchen Gründen zu erklären. Oftmals spielen Faktoren wie die Genetik, traumatische Erlebnisse, Funktionsstörungen im Gehirn und viele mehr eine große Rolle. Dementsprechend kann man meines Erachtens die Aussage der Tagesschau beschmunzeln, denn eine psychische Krankheit kommt nicht (nur) von Sorgen, auch wenn diese ein zusätzlicher Faktor sein können.

Außerdem sind Depressionen nie gleich. Bei jedem Patienten können andere Syntome auftreten. Die häufigsten sind allerdings: Antriebslosigkeit, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, extremer oder verminderter Appetit und das Gefühl von Leere.

Wie man hieran schon erkennen kann, wird das Wort „Depressionen“ in unserem gesellschaftlichen Alltag falsch verwendet. Und auch nicht jeder Depressive zieht nur schwarze Klamotten an und zieht seine Kaputze über, wie er in einigen Klischees dargestellt wird.

Ein Artikel einer Schülerin der Mittelstufe

Es handelt sich hierbei um einen Meinungsartikel, der auch zu Diskussionen anregen soll. Derartige Artikel spiegeln nicht automatisch die Meinung der Redaktion wider.