Mindestens jeder vierte Deutsche zwischen 14 und 21 Jahren hat schon einmal in seinem Leben gekifft, obwohl es illegal ist.
Die Verbote von Handel, Anbau und Besitz helfen dabei nicht, die Zahl der Konsumierenden steigt weiter. Laut des epidemiologischen Suchtsurveys 2018 haben 2018 fast 3,7 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 (7,1 Prozent) mindestens einmal innerhalb der letzten 12 Monate Cannabis konsumiert. Bei der vorherigen Erhebung des epidemiologischen Suchtsurveys im Jahr 2015 waren es mit 6,1 Prozent noch geschätzte 3,2 Millionen.
Dennoch ist es meiner Meinung nach ein großer Schritt in die richtige Richtung, Cannabis in Deutschland zu legalisieren. Außerdem wäre Deutschland nicht das erste Land, in dem die Legalisierung etwas gebracht hätte. In 19 US-amerikanischen Bundesstaaten sowie der Hauptstadt Washington im District of Columbia ist Marihuana mittlerweile legal. Illegal ist Cannabis zum Freizeitkonsum heute nur noch in sieben US-Staaten – und 24 Staaten befinden sich derzeit juristisch in der Schwebe. Hier gilt der Konsum als entkriminalisiert, kann also je nach Ort noch wie ein leichteres Verkehrsdelikt bestraft werden: Fürs Rauchen eines Joints drohen zwar möglicherweise Bußgelder – Haftstrafen jedoch nicht mehr.
Das häufigste Argument, das im Zusammenhang mit der Legalisierung von Kiffen oder generell Cannabis gebracht wird, ist gleichzeitig das stärkste: Cannabis ist im Vergleich mit anderen legalen Drogen die wahrscheinlich mildeste und vor allem ungefährlichste, wäre da nicht der Schwarzmarkt. Der Handel von Cannabis ist illegal und ist somit ist es auf dem Schwarzmarkt pro Gramm sehr teuer. Deshalb mischen die Dealer die Drogen oft mit Mitteln wie zum Beispiel Haarspray, damit es mehr Masse bekommt. Haarspray zu konsumieren ist allerdings nicht sehr gesund, das macht den Kauf dieser Droge auf dem Schwarzmarkt relativ gefährlich.
Der DHV (der Deutsche Hanfverband) rät grundsätzlich davon ab, gestrecktes Marihuana oder Haschisch zu konsumieren. Konsumenten sollten die Ware „reklamieren“ oder nach einer „sauberen Quelle“ suchen, wenn sie denn schon Cannabis konsumieren wollen. Viele Konsumenten greifen zum Selbstschutz auch auf den Eigenanbau zurück, obwohl das strafrechtliche Risiko dadurch erhöht wird.
Folgende Gesundheitsrisiken gehen Konsumenten beim Konsum von gestrecktem Cannabis ein:
• Ohnmacht / Bewusstseinsverlust (schnell, je nach konsumierter Substanz)
• Herzrasen
• Bluthochdruck
• Verlangsamte Atmung
• Krampfanfälle (Epilepsie)
• Übelkeit mit Erbrechen
• Verminderte geistige Leistungsfähigkeit
• Verwirrung
• Halluzinationen
• Akute Psychosen
• Aggressives und gewalttätiges Verhalten
• Craving (unbändiges Verlangen, mehr davon zu nehmen)
• Herzinfarkte
Aufgrund von gestreckten Cannabis sind 2019 neun Menschen gestorben.
Eine Option wäre es, Cannabis zu legalisieren, das staatlich geprüft wurde, und an jetzt schon in einigen Ländern präsente Cannabis Social Clubs auszugeben beziehungsweise zu verkaufen und das natürlich billiger als auf dem Schwarzmarkt, weil die Leute das Cannabis sonst trotzdem auf diesem Wege kaufen.
Außerdem müssten die Straftaten im Zusammenhang mit Cannabis nicht mehr polizeilich zurückverfolgt werden, dadurch würden ungefähr elf Milliarden Euro pro Jahr eingespart, mit welchen man die Ausgabe und Prüfung von Cannabis finanzieren könnte.
Meine These ist, dass es für alle besser ist, wenn die Legalisierung stattfindet: für die Kiffenden, für den Umkreis der Kiffenden und auch für die Angehörigen der Kiffenden, für welche es auch nicht leicht und schön ist, wenn zum Beispiel ihr Sohn an den Folgen von gestrecktem Cannabis leidet, obwohl die Regierung dies verhindern hätte können, hätten sie es einfach legalisiert.
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