Wurdest du im Internet schon mal beleidigt? Oder hast du mitbekommen, dass es jemand aus deinem Umfeld passiert ist?
Der Einfluss der digitalen Medien auf Kommunikation und Gesellschaft zählt zu den Herausforderung des gesellschaftlichen Lebens im 21. Jahrhundert, wozu unter anderem auch das Thema „Hate Speech“ gehört. Es ist wichtig, dass öfter darüber informiert wird und die Menschen über das Phänomen aufgeklärt werden, um sich zu schützen.
Doch was ist Hate Speech überhaupt?
Vielleicht habt ihr schon mal von dem Begriff „Cybermobbing“ gehört, welcher vom Prinzip her sehr dem von Hate Speeches ähnelt. Übersetzt heißt Hate Speech „Hassrede“ und beschreibt Beleidigungen und das Degradieren von Menschen im Internet. Mal sind es einzelne Personen, mal sind es mehrere, die versuchen, das Selbstwertgefühl einer anderen unschuldigen Personen durch Kommentare bezüglich der Herkunft, Hautfarbe, Religion, Sexualität oder anderer Merkmale zu zerstören oder zu kränken.
Und auch wenn man meinen könnte, es würde einem selbst nie passieren oder man würde so etwas „nicht an sich ran lassen“, passiert es doch schneller als man denkt und dort wieder rauszukommen, ist nicht immer so einfach. Die Gründe hierfür: Es passiert oft indirekt, denn Mobbing kann man mithilfe von Ironie oder Witzen tarnen. Und das im Internet noch viel einfacher als im realen Leben. Außerdem kann man sich nicht einfach von Hassreden fernhalten, da es zahlreiche Möglichkeiten und Gründe für Mobber*innen gibt, andere Menschen zu verletzen. Man kann sich das so vorstellen, dass es verschiedene Typen von Mobbern gibt, die jeweils verschiedene Motive und Herangehensweisen haben. Von den stillen Leser*innen, welche sich sehr im Hintergrund halten und lediglich aus Neugierde, die Kommentare und Gespräche mitlesen, über die „Trolle“ , welchen es an Aufmerksamkeit mangelt und die durch Abwertungen oder auch Gegenfragen provozieren wollen, bis hin zu Extremist*innen, die ihrer Absicht, jemanden einzuschüchtern, nachgehen, in dem sie zu Mitteln wie Gewalt greifen.
Auch wenn es sich hierbei nicht um körperliche Gewalt handelt, werden Hassreden als psychische Gewalt angesehen und sollten genauso ernst genommen werden, da sie ebenso viele und schwerwiegende Folgen mit sich bringen können. Es fängt bei der Einschüchterung und Verletzung der Würde und Rechte des Menschen sowie einer grundsätzlichen, feindseligen Stimmung in der Gesellschaft an und hört bei Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen, Schlafstörungen oder im schlimmsten Falle Suizid auf. Studien zeigen, dass 31 Prozent aller jungen Erwachsenen an Depressionen aufgrund von Cybermobbing leiden. Noch erschreckender ist es, dass über die Hälfte der Befragten laut einer anderen Studie seltener ihren politischen Standpunkt im Netz teilen, aus Angst vor Belästigung und Hass.
Doch was soll man dagegen tun?
Mal angenommen, du merkst, dass sich eine Freundin von dir anders verhält, seitdem sie das neue Foto von ihr aus dem Urlaub auf Instagram veröffentlicht hat. Du weißt auch, dass die Kommentare unter ihrem Bild nicht alle nett waren. Was unternimmst du? Kannst du überhaupt etwas tun? Darfst du dich einmischen? Die Antwort ist ganz klar: ja! Du kannst etwas tun. Du darfst dich nicht nur einmischen, das solltest du sogar. Wichtig ist, dass du nicht schweigst. Antworte auf die Kommentare, zum Beispiel mit Humor, um den Kommentar der Person lächerlich zu machen, oder bewege deine Freundin dazu, diese zu löschen. Selbst bei „versteckter“ Hassrede solltest du kritisch und genau sein, denn wie bereits erwähnt, lässt sich Hass gut vertuschen. Sieh also genau hin. Wenn alles nicht hilft, solltest du unbedingt Hilfe holen. Mit vertrauten Personen wie Eltern oder Lehrern kannst du eine Lösung finden, oder dir von Internetseiten, die du auf der Schulhomepage oder unten auf dieser Seite findest, helfen lassen. Hassreden sind definitiv strafbar und man sollte keine Angst haben, gegen diese anzukämpfen. Aber kann ich im Notfall wirklich zur Polizei? Brauche ich Beweise? Laut des Netzwerk Durchsuchungsgesetzes sollte man Hassreden den Betreibern melden, welche sich darum kümmern, den Beitrag innerhalb eines Tages zu löschen, oder den Personen den Zugang zu versperren, weiterzumachen. Dann wird das ganze dem Bundeskriminalamt gemeldet. Es ist sehr wichtig, über dieses Thema aufzuklären. Besonders da sich bestimmt die einen oder anderen nicht trauen, darüber zu reden. Aber wir alleine können Hassreden weder stoppen, noch verhindern, aber darauf zu reagieren, ist ein Anfang
Hilfe holen könnt ihr euch auf den Seiten www.hass-im-netz.info, www.nummergegenkummer.de und www.debate-dehate.com .
Artikel von Laura, EF